Wir zeigen dem Laub, was eine Harke ist!

Gestern Vormittag war es erstmal vorbei mit der Ruhe im Kleinen Tiergarten – überall ertönte das muntere Schrappgeräusch der Laubrechen, es wurden Besen geschwungen, Wildkräuter gezogen und Müll eingesammelt.

Die BürgerparkgruppeMoabit hatte gemeinsam mit Fixpunkt e.V. die Nutzer des Senkgartens zu einer Aufräumaktion im Senkgarten eingeladen. Vom Rondell hinter dem Café am Park ging es die Rampe hinunter fleißig durch die wunderschöne, denkmalgeschützte Anlage von Willy Alverdes. Mit vereinten Kräften haben wir fast den ganzen Senkgarten vom Laub der letzten Jahre befreien können.WasserspielMüll war hier übrigens gestern relativ wenig zu beseitigen, denn in der Gruppe im Senkgarten wird darauf geachtet, dass nicht so viel davon liegen bleibt. Sie haben sich schon eigene Gartengeräte organisiert, würden sich aber freuen, wenn ihnen jemand einen Rechen überlassen würde. Die Bürgrerparkgruppe konnte ihnen leider keinen abgeben, denn wir haben selbst nicht so viele Geräte; wir arbeiten ehrenamtlich ohne jegliche Zuwendungen und müssen alles aus eigener Tasche bezahlen. Wenn jemand einen (Laub)rechen übrig hat und spenden will, sollte er sich bei der Bürgerparkgruppe melden, wir reichen ihn dann weiter.MosaikDie Aktion war ein voller Erfolg und es wurde viel geschafft. Wir haben uns gegenseitig besser kennengelernt und dabei den Senkgarten etwas „aufgemischt“. Das Fixpunkt – Team hatte ein Frühstücksbuffet organisiert, das nach getaner Arbeit allen schmeckte.

Wir von der Bürgerparkgruppe wollen, dass unser Park ein schöner Ort für alle Menschen in Moabit bleibt und lehnen daher die Pläne der Verwaltung ab, die hier nächstes Jahr durch rücksichtslose, massive Eingriffe eine langweilige Grünfläche ohne Pflegebedarf, aber auch ohne Aufenthaltsqualität herstellen will.

LaubNach der Aktion: Dieses Laub ist nun Geschichte und wartet auf die Kompostierung.

Dank allen MitarbeiterInnen, die so engagiert mitgemacht haben; ganz besonders an Fixpunkt e.V. für die tolle Unterstützung.

FontanesienblüteÜbrigens: zurzeit blühen die Fontanesien im Senkgarten. So etwas sieht man nicht alle Tage – besonders nicht in Deutschland (- es gibt sie hierzulande nur im Großen und im Kleinen Tiergarten in Berlin…).

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6 Antworten zu Wir zeigen dem Laub, was eine Harke ist!

  1. vilmoskörte schreibt:

    Es ist schön, dass Ihr Euch so engagiert, aber es bleibt vergebene Liebesmüh, denn ohne eine eingreifende Grunderneuerung wird aus dem zugewucherten Park kein schöner Ort für alle Menschen in Moabit. Die Sitznischen bleiben auch mit weggeharktem Laub dunkle, unfreundliche und ungastliche Orte, wo sich niemand gerne hinsetzt, und dass die Marmorplatten geputzt wurden, fällt inzwischen auch nicht mehr auf.

  2. moabiterleben schreibt:

    Ja, es ist wirklich schön, dass endlich eine Bürgerbeteiligung zum Kleinen Tiergarten vorhanden ist und dadurch der Park nach jahrelanger Vernachlässigung ein wenig einladender wirkt. Da immer mehr Stellen im Grünflächenamt gestrichen wurden/werden, passierte hier in den letzten Jahren nicht mehr viel.

    Leider ist bei den bisherigen Planungen keine wirkliche Bürgerbeteiligung vorgesehen, denn die beabsichtigten Zerstörungen sollen ja schließlich nicht dem Wohlbefinden der Menschen dienen, sondern wegen des dann entfallenden Pflegebedarfs nur den Haushalt des Bezirksamts entlasten.

    Uns ist schon bewusst, dass hier und da einige Bäume gefällt und dass Sträucher augelichtet/umgesetzt werden müssen, aber das ist kein Grund für eine „eingeifende Grunderneuerung“ wie im Ottopark.

    Die Reaktion der Besucher des Parks auf unsere Pflegearbeit ist durchweg positiv. Die Menschen bedanken sich sogar dafür. In den Sitznischen, welche Sie als „dunkle, unfreundliche und ungastliche Orte“ ansehen, „wo sich niemend gerne hinsetzt“, ist das Gegenteil zu beobachten. Seit die Nischen vom Laub und Müll befreit sind, werden diese gut besucht, und mancher Banknutzer freut sich über einen Platz unter einem schattenspendenden Baum.

    Durch unsere Arbeit zeigen wir, dass sich auch unter den aktuellen schwierigen Umständen durch ein wenig Pflege die Aufenthaltsqualität im Kleinen Tiergarten enorm verbessert. Viele der Parknutzer sagen uns das. Eingriffe in den Pflanzenbestand sind uns nicht gestattet, es wäre wohl auch nicht leistbar ohne die entsprechende Technik. Aber schon durch das Sauberhalten haben wir erreicht, dass sich die Menschen in diesem Sommer hier wohl fühlen können. Das kann doch keine „vergebene Liebesmüh“ sein, oder?

  3. Sonja Kreitmair schreibt:

    Ja, herzlichen Dank an die Bürgerparkgruppe, dass sie sich diese Arbeit machen. „Vergebene Liebesmüh“ ist dies keinesfalls. Ich war gestern dort, und habe gesehen, dass erneut gearbeitet wurde. Ich weiß, dass viele MoabiterInnen diese Mühe sehr wohl zu schätzen wissen ! Schließlich sieht man an den immer zahlreicheren bepflanzten Baumscheiben, dass viele Mitbürger sich um das Grün in ihrer Nähe kümmern und auch bereit sind, etwas dafür zu tun.

    Diese Anerkennung wird nicht dadurch geschmälert, dass Pflege eine „eingehende Grunderneuerung“ nicht ersetzen kann, insbesondere im kleinen Tiergarten. Auch wenn Laub und Müll entfernt wurden, sind viele Sitznischen .dunkel und für Alleinstehende nicht akzeptabel. Nicht ohne Grund wurde schon vor mehreren Jahren beschlossen, dass hier etwas geschehen muss. Und auch wenn das Laub nun beseitigt ist, bleibt es richtig, wenn auch dieser Teil des Parkes überarbeitet wird.

    Ich würde mir wünschen, dass die engagierten BürgerInnen, die jetzt angefangen haben, den Park zu reinigen (Ist die Frage gestattet: warum eigentlich erst jetzt ?), auch weiter dabei bleiben. werden. Es muss ja nicht wieder dazu kommen, das der (dann neu gestaltete) Park in ein paar Jahren wieder zumüllt und vernachlässigt wird !

    • moabiterleben schreibt:

      Liebe Frau Kreitmair,
      zunächst zu Ihrer Frage: „warum eigentlich erst jetzt ?“ wir arbeiten seit Ende September 2012 im Park, wurden aber durch den langen Winter in unseren Aktivitäten unterbrochen. Warum nicht früher? Weil wir im letzten Jahr darum gekämpft hatten, bei der Gestaltung des Parks mitreden zu können. Leider haben die Verwaltung und die Planer kein Interesse an einer Bürgerbeteiligung und haben alle Gesprächsangebote im Sande verlaufen lassen. Die Bürger Moabits wurden bei der Planung vor vollendete Tatsachen gestellt und mußten erfahren, dass Anregungen und Vorschläge großenteils ignoriert wurden.
      So hatten wir angeboten, für elf Bereiche im Park die Pflege zu übernehmen. Die Planer haben uns dann zweieinhalb davon zugetraut, der Rest soll „plattgemacht“ werden.
      Wir von der Bürgerparkgruppe wollen, dass z.B. die Sträucher und Bäume vor den Banknischen am Weg zur Straße Alt Moabit entfernt und durch maximal kniehohe Stauden ersetzt werden. Das würde Blicke vom Park zu den Bänken und von den Bänken in den Park ermöglichen. Die Sträucher hinter den Bänken (Parkrand) sollten aber nur ausgelichtet, nicht gerodet werden, um die Atmosphäre dieses Kleinods nicht durch freien Blick auf den Straßenverkehrzu zerstören.
      Zur „Grunderneuerung“: Dass der östliche Teil des Kleinen Tiergartens überarbeitet werden muß, ist uns klar. Es müssen einige Bäume gefällt und Sträucher entfernt werden, denn durch die jahrelange Vernachlässigung bedrängen sich viele Pflanzen gegenseitig und wuchern derart aus, dass einige Bereiche des Parks als ungemütlich gelten können. Hier müsste von Fachleuten behutsam, aber auch gründlich ausgelichtet und umgeplanzt werden. Die geplante „Umgestaltung“ ist aber zu drastisch und unnötig.

  4. Eine Naturfreundin schreibt:

    Klarstellung an die KommentatorInnen: So wie ich die Bürgerparkgruppe verstanden habe, ist es ihr Ziel, das Gartendenkmal Kleiner Tiergarten (Ost) durch Pflege vor der angeblich dann pflegeleichten Umgestaltung durch den Wettbewerbsgewinner Latz + Partner zu bewahren. Es ist ihr wichtig, die Qualitäten der Planungen von Willy Alverdes wieder sichtbar zu machen.

    Hat Frau Kreitmair an einer der Führungen durch das Gartendenkmal Kleinen Tiergarten teilgenommen? „Grunderneuerung“ ist eine Forderung von Leuten, die keine Ahnung von den auch jetzt noch erlebbaren Schönheiten und Qualitäten des Kleinen Tiergartens haben. Ärgerlich ist, dass sie sich trotzdem einmischen und eine Umgestaltung befürworten, die „den Park bis an die Straßenfassaden ausdehnt“ ( so Latz + P) – Im Klartext: Straßenlärm und Gestank und Unruhe von den Hauptstraßen sollen bis ins Innere des schmalen Parks dringen. Und die die vorhandenen Sträucher, die seit dem vorfrühling in wunderbarer Abfolge blühen und duften, wegplant und durch wassergebundene Decke, Asphalt oder Beton(bänke) ersetzt.

  5. vilmoskörte schreibt:

    Es gibt hier keine „erlebbaren Schönheiten“, weil alles zugewuchert ist. Allenfalls kann man eine Ahnung bekommen, dass es in den 1960er Jahren mal schön gewesen ist, vor allem, wenn man sich die Fotos von damals ansieht. Es ist natürlich einfach, einfach zu unterstellen, dass Leute, die eine anderen Auffassung haben, vorzuwerfen, „keine Ahnung“ zu haben. Und wenn man nicht der gleichen Meinung ist, dann wird einem glatt das Recht abgesprochen, sich einzumischen – ein tolles Verständnis von Demokratie haben Sie, verehrte Naturfreundin! So habe ich sie leider in den letzten zwei Jahren erleben müssen, die vermeintlichen Baumschützer: sturköpfig, mit Scheuklappen ausgestattet, unsachlich, kompromisslos, undemokratisch. Gut, dass es nur so wenige sind.

    Warum erst jetzt? Darauf habe ich auch eine Antwort: Jahrelang hat sich keiner von diesen vermeintlichen Baumschützern um den Park gekümmert, sie haben ihn nie genutzt und er ist ihnen schlicht am Allerwertesten vorbei gegangen, erst jetzt, wo man endlich gegen etwas sein kann, sind sie aufgewacht.

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